Die Pyrenäen im Blick – ausgebremst

In Lourdes schmiedeten wir die weiteren Pläne und hatten uns ausgemalt, uns durch die Pyrenäen-Ausläufer über ein paar kleine Pässe nach Irun (Spanien) zu schleichen. Ein eleganter und schöner Weg – eigentlich. Ihr kennt das, wenn man nachts aufwacht und versucht, so ein dumpfes Kratzen im Hals „wegzuschlucken“? Ignorieren hilft nur kurz, am nächsten Tag war schnell klar – es ist erst mal gekommen, um zu bleiben. Körperlich gings mir aber noch gut und so schlängelten wir uns auf wunderbaren Straßen über kleine Hügel – die Pyrenäen stets im Hintergrund – bis nach Oloron Sainte-Marie.

Die Nase begann dabei schon zu tropfen…es war nicht nur der Schweiß. Diese sehr hübsche französische Kleinstadt, gut 100 km vor der Atlantikküste gelegen, sollte dann für die nächsten drei Nächte unsere Heimat sein.

Genauer gesagt: der örtliche Campingplatz.

Im Nachhinein nicht der schlechteste Ort, um krank im Zelt zu liegen. Katrin fand Freude daran, den Ort mit seinen schönen Einkaufsmöglichkeiten zu erkunden und tischte gesunde Bioware aus dem Biomarkt und vom örtlichen Metzger auf.

Nachdem ein halber Tag Fieber durch war und die Nase sich wieder beruhigt hatte, ging es rasch aufwärts und wir setzten unsere Reise fort.

Allerdings wieder mit dem Zug. Ziel: St. Jean-de-Luz.

Wir quartierten uns auf einem Campingplatz direkt am Atlantik ein. Das Klima schien gerade recht für ein paar ruhige Tage, um vollständig wieder zu Kräften zu kommen.

Die Surfsaison hatte gerade so richtig begonnen und wir waren umgeben von „Van-Life“-Bussen, bunten Wollmützen, knalligen Neoprenanzügen und Surfboards aller Art. Und natürlich von den dazugehörigen „Buddies“.

Als Radler waren wir natürlich nicht im Mittelpunkt des Interesses und wir hatten auch ein bisschen den Eindruck, dass die Gruppen gerne für sich bleiben. Die Location war jedenfalls perfekt und wir genossen die Tage mit kleinen Radausflügen, Surf-Spotting, Baden (ja!) und Strandspaziergängen. Insgesamt drei Tage waren wir hier und ich wieder voll bei Kräften. Jetzt schien wirklich alles bereit für die „Costa Verde“, den gut 800 km langen Küstenabschnitt von Hondarribia (an der frz./span. Grenze) bis A Coruña im äußersten Westen. Auf dessen Weg erwarteten uns so klangvolle Namen wie San Sebastián, Bilbao, Santander und Gijon. Was außer der Namen noch so alles war, das im nächsten Artikel.

Kleiner Spoiler: Lustigerweise habe ich in Orloron Sainte-Marie schon dieses Bild gemacht…

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