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Kulturtag

von sabbatradler
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11.10.2009 (k) – Wir machen heute Kultur! Sogar Weltkultur! Das Dujiangyan Bewässerungssystem wurde 256 v. Chr. vom Präfekten Li Bing entwickelt und von seinem Sohn vollendet. Bis heute leistet es seinen Dienst: Li entwickelte ein dreiteiliges Wasserregulierungssystem mit Erdaufschüttungen, künstlichen Inseln und Staumauern – so dass der für seine Überschwemmungen berüchtigte Min-Fluss in einen inneren Lauf für die Bewässerung und einen äußeren Kanal für den Hochwasserschutz getrennt wurde. 32000 Quadratkilometer landwirtschaftlicher Nutzfläche werden bis dato dadurch bewässert. Wer mehr wissen will, schlage bei Wikipedia oder im Brockhaus nach. Zwei Stunden wandern wir über den Tempelberg hinauf und hinunter, über die Hängebrücken, auf die aufgeschüttete Insel. Plötzlich wimmelt es wieder von chinesischen Touristen, die sich in unmöglichsten – oder möglichst „erotischen“ Posen vor Staudammteilen oder Skulpturen für das Erinnerungsbild drapieren. Besonders der Stein mit der Inschrift: „World Heritage Site“ ist ein begehrtes Motiv. Jaja, wir sind mal wieder gemein – sicher ist das System interessant und auch sehenswert, ist schon in Ordnung! Jetzt aber schnell was zu essen – man muss schließlich Prioritäten setzen! Ein vollgestopftes Straßenresti zu finden, ist nicht schwer – schnell sind 3 Gerichte bestellt – diesmal zeigen wir auf die tollen Gemüse in den Auslagen, um mal wieder ein paar Vitamine zu tanken.

Ein zweiter Programmpunkt, der auch auf der Liste der UNESCO steht, wird jedoch von unserer Planliste gestrichen: der Heilige Berg des Daoismus. Qingchen Shan. 10km außerhalb der Stadt gelegen, hätte er sich gut für einen Tagesausflug geeignet – doch da wir außer tiefhängenden Wolken in der Umgebung nichts sehen, haben wir keine Lust auf eine Bergtour. Einige Stunden durch triefend-nebligen Wald über Steinstufen durch Schreine mit daoistischen Göttern … kann mythisch sein, aber wir ziehen unser Hotelzimmer und den ungewöhnlichen Komfort eines Internetanschlusses im Zimmer vor. Naja, immerhin ein bisschen Kultur haben wir heute doch gemacht!

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