Glenridding-Ambelside: 18km, 450 Hm
Aus Glenridding heraus wird noch etwas gespielt. Dann zieht’s an. Ein nie vorher gesehenes Schild: 20%, darunter 1,5 miles. Hä? Der Tacho zeigt auf dem Weg zum Kirkstone Pass meist um die 16% an. Wie dem auch sei. Die Straße macht keine einzige Kurve, schlängelt sich nur den Hang hoch. Beeindruckend. Rennradler überholen keuchend, so sehr, dass wir uns fast um deren Wohlergehen sorgen. Das Café am Pass öffnet fünf Minuten nach unserem Eintreffen um 11 Uhr. Gutes Timing, noch besserer Kaffee. Fast wie in Italien. Nur dass die Abfahrt Richtung Ambleside „The Struggle“ heißt. Warum, das sehen wir in den Gesichtern derer, die uns entgegenkommen. „Se Schtraggl“, wie der Deutsche wohl sagt. Sehr steil. Jawoll. Ambleside empfängt uns ambivalent. Im Ortskern eine Touristenhochburg mit allen erdenklichen negativen Begleiterscheinungen. Zwei Meilen entfernt das Anwesen des Campingplatzes. Ein altes Herrenhaus auf riesigem Grund. Bach und Wasserfall nebst Grotte inmitten. Ein eigenes Café und Platz zum Zelten ohne Ende. Caravans werden hier nicht genommen! Ha. Sie können in das unebene und schlecht zugängliche Gelände nicht einfahren. Man „squeezt“ uns noch zwischen zwei andere Zelte auf 50 Qaudratmetern.
Am Nachmittag strahlt wieder mal die Sonne. Wir schwitzen, als wir auf den steilen Hausberg steigen. Eine Stunde geht’s hinauf, oben ist alles grün, der Wind bläst uns stramm ins Gesicht. In der Ferne schon das Meer. Wir genießen, bleiben, genießen. Bleiben noch länger…
Zurück am Platz, es ist Abend. Neben uns uralte Mammutbäume, den Hang weiter oben Jurten. Einfach nur cool. Es ist warm, wir kochen, sitzen, lauschen, vertreiben die kleinen Minimücken aus unseren Gesichtern, schaffen es nicht – zu viele. Wir lesen. Im Zelt.