09.04.2010 (k) – Himeji – Shodoshima: 51km, 300Hm
Obwohl die Sonne sich heute hinter einer dünnen, weißen Schicht verbirgt, kommt ihre Kraft doch bis ins Zelt durch und lockt uns gegen halb neun aus den Schlafsäcken. Wir frühstücken gemütlich auf einer der Terrassen, die alle uns gehören. Umgeben von Vogelgezwitscher und bunten Bäumen ein idyllischer Frühstücksplatz. 15 Kilometer sind es von hier durch Himeji zum Fähranleger der Stadt. Unterwegs finden wir noch ein Internetcafé und können kurz ein paar Erledigungen machen und Lesestoff besorgen. Am und im Fährterminal hängen sehr viele Schilder – leider findet sich kein einziges englisches Wort darunter. Wir vergleichen die Zeichen mit unserer Karte und finden die richtige Fähre auf die Insel Shodo-shima. Sie geht in knapp zwei Stunden. Schalter ist noch keiner geöffnet, doch ich vermute, er macht 40 Minuten vor Abfahrt der Fähre auf. Denn immerhin gibt es bei den Zahlen keinen Unterschied zu unserer Sprache, daher genügen folgende zwei Zahlen eigentlich: 13:15 und 40. Wir warten, und pünktlich 40 Minuten vor Abfahrt öffnet der Ticketverkauf sein Fenster. Wenn wir die Räder verpacken, brauchen wir nichts für sie zu bezahlen – das kann ich per Zeichensprache herausfinden – und so machen wir es dann auch. Schnell sind sechs Euro gespart – wenn es auch etwas unsinnig erscheint, sein Fahrrad auf eine Autofähre zu tragen.
Eineinhalb Stunden dauert die Überfahrt durch die Inlandsee – die Sicht ist nicht so hervorragend, daher ist das Ganze weniger spektakulär und dient uns dazu, ein paar Blogs nachzuschreiben.
Im Ankunftsort auf Shodoshima werden wir von einer frischen Meeresbrise empfangen, die Strände aus Kies und Sand liegen noch unbehelligt da, die kleinen Fischerorte scheinen zu schlafen. Auch die Straße um die Ostseite der Insel ist bis zur Stadt Kusakabe kaum befahren und diese Ruhe genießen wir. In der Stadt stürmt Molle den Supermarkt und kommt mit zwei prallgefüllten Tüten fürs Abendessen wieder. Sechs Kilometer weiter rollen wir ein kleines Sträßchen zu einem ebensolchen Dorf hinunter ans Meer. Ein wunderschöner Campingplatz steht für uns bereit. Wir wählen eine Terrasse mit Meeresblick, richten uns häuslich ein und beginnen mit unserem Drei-Gänge-Menü. Es bläst ein kühler Wind, doch der Regen traut sich nicht, uns zu ärgern. In die Schlafsäcke gehüllt trinken wir zum Ausklang noch das Fläschchen Wein vom Vortag zu Ende. Sodann schlafen wir wohlig ein.