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Ein Tag im Pai-radise

von sabbatradler
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15.01.2009 (m) – Ruhetag in Pai

Heute geht es ohne Frühstück auf’s Rad! Und das nicht, um die Franzi zu ärgern, sondern aus dem einfachen Grund, dass es hier draußen in unserem „Private-Hot-Spring-30m²-Riesenbungalow“ zwar alles gibt, nicht aber ein ordentliches Morgenessen. Und eigentlich brauchen wir das auch gar nicht, besteht unsere Tagesaufgabe ausschließlich darin, ein Quartier näher an Pai gelegen zu finden. Also strampeln wir nach je zwei Nescafé (einer davon wird den Damen von Philip im Hot-Pool serviert) die leicht hügelige Strecke abseits der Hauptstraße zum ehemaligen Hippie-Dorf. Bald schon sind wir auf der Resort-Achse, die hier wie Pilze aus dem Boden sprießen, seit der Ort auf der Reiseführer-Landkarte einen festen Platz hat. Suchten einst nur richtige Hippies diesen einsamen Bergort nahe der burmesischen Grenze auf, strömen heute Touristenscharen aus aller Welt hierher, um noch einen Hauch der früheren „Blumenkraft“-Bewegung aufzusaugen. Übrig ist davon eigentlich nicht viel mehr als ein paar verstreute Blumenkinder mittleren bzw. älteren Jahrgangs („ach wie schön war’s früher, freie Liebe, freie Drogen…“) und ein paar junge Möchtegern-Blumenkinder („ach, hätt‘ ich nur früher gelebt, als alles schöner war mit freier Liebe und freien Drogen…“). Ansonsten ist hier alles, wie es in einem Traveller-Zentrum sein muss: Reiseagenturen für Rafting, Trekking, Hill-Tribe-Kucken, Bustouren nach überall, Rent a bike oder gleich ein motorbike…Pancake, Falafel, Schnitzel und, und, und…ach ja, schön gelegen ist der Ort, im Tal des Pai-Flusses, umgeben von hohen Bergen. Und außerhalb des Zentrums findet man leicht ein schnuckeliges Plätzchen in Ruhe und Abgeschiedenheit. So auch wir: das Pai-radise. Eine kleine Bungalowanlage, in deren Mitte sich ein Badeteich befindet. Die Unterkünfte sind aus Holz und Bambus errichtet und wirklich gemütlich. Von den Balkonen aus bieten sich schöne Blicke ins Tal und auf die fernen Berge. Wir richten uns also häuslich ein, stopfen die Wäsche der letzten Tage in einen Sack und das Frühstück in uns hinein. Wohl gesättigt liefern wir unsere Wäsche beim „Laundry-Service“ unserer Wahl ab und genießen den Nachmittag auf dem Balkon, im und am Pool. Ach, was schmecken so kühle Bierchen unter Freunden vor der untergehenden Sonne lecker…
Mit den Rädern sausen wir geschwind zu einem etwas außerhalb gelegenen Restaurant, das bekannt für seine authentische Thai-Küche ist – nicht so einfach zu finden im Pancake-Heaven Pai. Aber, es gelingt und wir werden nicht enttäuscht. Wir bestellen die Karte rauf und runter, schaffen es aber nicht, auch nur ein einziges nicht mundendes Gericht zu bestellen: ob gelbes Curry, Shrimps in Tamarinde, Schwein mit Chili-Limetten-Basilikum, Kokos-Ingwer-Suppe, Zitronengras-Salat…alles in bester Qualität und die reinsten Gaumenfreuden!
Wir schlendern noch über den Nachtmarkt und landen dann bei Live-Musik in einer Reggae-Bar, in der sich allerhand lustige Gestalten zusammen finden. Die Musik ist gefällig, viel unterhaltsamer sind aber die Typen, deren Outfits und die Spekulationen darüber, welche Geschichten sich hinter diesen verbergen.

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