23.08.2011 (m) – Warten in Dubrovnik, Überfahrt nach Bari
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Erholung. Der Balkan im Hochsommer, zudem viele spannende und auch traurige Erfahrungen, haben uns geistig und körperlich geschlaucht. Da war der Magen-Darm-Schlag gegen Katrin natürlich genau das, was noch gefehlt hat. Wir anderen sind zwar halbwegs fit, die Hitze und die bevorstehende lange Überfahrt nach Bari mit der Nachfähre heute Abend hatten uns aber auch im Schatten gefangen. Zwar ist es eine Schande, eine solch schöne und berühmte Stadt wie Dubrovnik nicht genauer zu besichtigen, Katrin fällt jedoch definitiv aus, Steffi und Markus waren vor Jahren schon hier und ich bin einfach zu faul. So verbringen wir denn Tag lesend, dösend, schwatzend im Schatten. Gegen 18 Uhr machen wir drei uns Inn die Stadt auf, um noch Besorgungen für die Fährfahrt zu machen, während Katrin bis zuletzt die Erholung auf der Isomatte nutzt. Sie stößt später am Hafen zu uns.
Dort setzen wir unsere allerletzten Kuna in Getränke auf einer Hotelterrasse um (der Ober schenkt uns sogar noch 3 Kuna) und stellen uns dann mit einer riesigen Horde ungeduldiger Italiener in die Reihe und warten auf den Check-in. Um 20:15 Uhr ist es soweit, mit dem Rad steht man immer in der ersten Reihe. Schnell halten wir dem kroatischen Zöllner unsere Ausweise hin, schon rollen wir in Richtung des großen Schlundes der Fähre, die in den kommenden Minuten unzählige Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger verschluckt. Viele haben offenbar, wie auch wir, keine Kabine gebucht und so rennen viele fast panikartig zur Fähre. Fahrräder sind aber schneller…
So ergattern wir dann auch ausreichend Liegefläche für uns vier und können uns beruhigt demm Abendessen hingeben. Zunehmend wird es aber, trotz Klimaanlage, immer stickiger, immer mehr Leute machen sich schlafbereit, pumpen Luftmatratzen auf, ziehen Schuhe aus, falten sich auf Sessel, Stühle, Koffer – teils wirklich wunderbare Stilleben. Katrin wird es wieder über und sie verzieht sich an Deck, ich folge ihr uns strolche etwas auf dem Deck herum, wo ebenfalls schon fast jede Nische besetzt scheint. Aber, plötzlich sehe ich noch eine große Liegefläche auf der Kiste mit den Schwimmwesten. Breit wie ein Doppelbett. Sofort hole ich Katrin und dann nach und nach unser Gepäck. Die Seebrise ist frisch, aber immer noch warm genug! Super. Kurz später wird die zweite Rettungswestenkiste neben uns frei, der Dame wurde es offenbar zu windig. Wir holen Steffi und Markus und so können wir die letzte gemeinsame Nacht der Reise doch noch gemeinsam verbringen. Während Katrin schon dem Gesundheitsschlaf frönt, leeren wir noch ein paar Bierdosen und lassen denn Balkan-Tripp Revue passieren. Fazit: Ein voller Erfolg, jederzeit wieder, wohl aber nicht im Hochsommer.
Gegen 2:30 Uhr betten wir uns auch hin und schlummern bis die aufgehende Sonne den Himmel über uns in ein zartes Rosa taucht. Wenig später ist Land in Sicht, Italien wir kommen.
Die Ersten werden die Letzten sein, nach diesem Motto erfolgt die Entladung der Fähre und so kommt es, dass wir ziemlich lange im abgasgeschwängerten Autodeck ausharren müssen. Gegen 9 Uhr hat uns das Festland wieder und wir fahren gleich in die wunderschöne Altstadt, die gerade erwacht. Ein freundliches „Ciao“ eines Bar-Patrone lockt und hinein und wenig später schlürfen wir cremigen Cappuccino, essen „Dolce“ und „Toast“. Wir schieben anschließend noch durch die Gassen, die sich am frühen Morgen noch friedlich präsentieren. Italienisches Palaver, feilschen um den besten Gemüsepreis, all das läuft aber schon auf Hochtouren. Wenig späte heißt es dann Abschied nehmen. Steffi und Markus müssen zum Bahnhof, ihre Reisezeit geht zu Ende. So wird das äußerst harmonische Vierergespann getrennt. Bis zum nächsten Mal!