Ho Chi Minh (P)fahrt

08.12.2009 (k) Buon Ma Thuot – Pleiku: 190km, im Auto

Wir befinden uns im Zentralen Hochland Vietnams – diese Region wurde im Krieg besonders schwer getroffen, weil durch diesen gebirgigen Dschungel der Ho Chi Minh Pfad verlief, die Lebensader des Vietcong im Kampf gegen den Feind. Dieser Pfad ist mittlerweile zum Highway ausgebaut, „Highway“ ist hier aber natürlich eher Name als Programm, die Straße ist ungefähr so breit und wellig wie die zwischen Langen in Österreich und Weiler im Allgäu. Bereits auf dem gestrigen Streckenabschnitt haben wir noch die Folgen der perversen Entlaubung der Hügel durch die Amerikaner gesehen – es wächst bis heute nicht viel. Außerdem fallen uns hier besonders viele Behinderte ins Auge – die Spätfolgen des verunreinigten Gifts sind bis in die dritte Generation hinein zu verfolgen. Nach einiger Planung und Überlegung beschließen wir, die kommenden zwei Etappen zusammenzufassen und nicht auf dem Rad zu verbringen. Die Straße soll – laut Eric und Christine – recht stark befahren und schmal sein, die Landschaft nicht außerordentlich und das Visum gilt nicht mehr lange. So möchten wir lieber im bergigeren Grenzgebiet nördlich von Pleiku noch alles radeln können. Wir organisieren uns also – wie wir es in Vietnam schon gewohnt sind – in der Früh einen Transport. Bis 12 Uhr mittags können wir nun den Pool genießen anstatt in der Sonne zu schwitzen. Dreieinhalb Stunden braucht das Auto dann für die knapp 200km lange Fahrt. Hochplateau mit Reisanbau, Hügel voller Kaffeeplantagen, kurz vor Pleiku dann vorwiegend Kautschukplantagen. Die meisten Abschnitte sind besiedelt und vor beinahe allen Häusern und Hütten liegen die Kaffeebeeren zum Trocknen aus. Die Strecke ist nicht hässlich, doch auch nicht außergewöhnlich reizvoll. So sind wir im Auto zufrieden, wohl wissend, dass das mit dem Transport wohl auf den Vietnamurlaub beschränkt bleiben wird. Laos soll ja ein Fahrradies sein, da werden wir wieder fleißig treten.

In Pleiku wählen wir ein einfaches Hotel, finden im Ort etwas Vernünftiges zu essen und verbringen wieder einen „normalen“ Radleralltagabend am Ho Chi Minh Pfad.

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