29.07.2010 (m) – Voss – Lone bei Bergen
Acht Minuten für den Abbau, sechs Minuten für den Wiederaufbau der Räder, nicht einmal 15 Minuten dauert es, unsere Gefährte in zugtauglichen Zustand und wieder zurück zu bringen. Nochmals eine perfekte Demonstration unseres „Mobilitäts“-Konzepts. Die „Bike-Bags“ haben sich im vergangenen Jahr mehr als bewährt.
Es ist jedenfalls 10 Uhr, als wir gemütlich bei Kaffee und Schoko-Boller sitzen und bemerken, dass unser Zug ja schon um 10:50 Uhr abfährt, nicht erst um 11:50 Uhr. Kurz zaudern wir, ob wir den „Stress“ jetzt brauchen. Schließlich machen wir aber los und müssen letztlich sogar noch zehn Minuten auf den Zug warten. Dieser fährt rappelvoll in Voss ein und wir haben schon bedenken, wie wir uns samt „Übergepäck“ da noch reinstopfen sollen. Letztlich steigen aber ALLE aus und strömen auf die netten Guides zu, die Schilder mit den Nummern eins bis zehn hochhalten – passend zur entsprechenden Busnummer. Wir haben schließlich sogar einen Wagen für uns allein. Richtig genießen kann man die Aussicht auf der Strecke jedoch nicht, zu viele Tunnel schirmen uns von der Außenwelt ab. Die Stunde Fahrzeit vergeht trotzdem wie im Fluge und wir hüpfen in Arna, dem letzten Halt vor Bergen, aus dem Zug. Von hier sind es noch etwa fünf Kilometer bis zum Lone-Camping, der herrlich in der Fjordwelt an einem hübschen See (oder ist es ein Fjordarm) gelegen ist. Hier richten wir uns ein, um morgen unseren Freund René in Empfang zu nehmen, mit dem wir unsere letzten Radetappen dieser Reise bis Hamburg in Angriff nehmen werden. Irgendwie müssen wir dem Wetter noch ein Schnippchen schlagen, denn wie es scheint, ist zumindest ab Samstag in Westnorwegen der Supersommer bis auf weiteres vorbei. Wir spielen mit dem Gedanken einer erneuten Zugfahrt, um nach Südostnorwegen zu gelangen, wo es weit trockener, aber nicht minder schön sein soll.