13.01.2009 (m) – Chiang Dao – Sop Poeng: 50km, 250Hm
Kurze Etappen haben den großen Vorteil, dass man gemütlich in den Tag starten kann: dies bedeutet in erster Linie eine gnädige Weckzeit und ein ausgiebiges Frühstück! Als wir nach eben diesem aufbrechen wollen, versorgen uns die reizenden Angestellten des „Nest 1“ noch mit Infos über die Gegend – in der Annahme, dass wir heute wie ursprünglich vorgesehen noch eine weitere Nacht im „Nest 2“ dranhängen. Von unseren geänderten Plänen, heute Richtung Mae Hong Son weiterzufahren wissen sie natürlich nichts…und so kommt es, dass alle außer mir gerne noch die 500 Stufen zu einer nahen Pagode hinauf stürmen wollen. Na, so lange dauert das ja nicht und ich muss eh noch ein paar Viren auf dem PC bekämpfen. Als die Flotte Kulturtruppe aber gegen 10 Uhr zurückkehrt, wir mitgeteilt, dass jetzt auch noch ein Nature-Trail dran glauben muss. In der Karte ist dieser mit ca. eineinhalb Stunden veranschlagt. Na ja, so ganz wird nicht klar, warum der Ruhetag hier heute gestrichen wurde, wenn doch genug Aktivitäten vor Ort, nebst einer sehr lauschigen Anlage vorhanden sind. Nun ja, man darf seine Meinung ja auch ändern. Ich würde angesichts der noch anstehenden 50 Kilometer aber lieber losfahren…verzwickte Reiseplanungen. So laufen Philip und Franzi dann los, Katrin und ich planen gleich auf die Räder zu steigen. Irgendwie verquatschen wir uns dann aber doch und ehe wir uns versehen sind die beiden anderen auch schon zurück – wäre ja auch gelacht, wenn man als Allgäuer für einen „Touri-Trail“ die angegebene Zeit bräuchte. So vereint sich die Truppe wieder am Mittagstisch und genießt nochmals begeistert das Essen der ausgezeichneten Küche!
Gegen 14 Uhr rollen wir dann aus der Anlage in Richtung Mae Hong Son-Loop. In flirrender Mittagshitze – es ist irgendwie sehr schwül heute – und heiß-trockenem Gegenwind, deutet sich eine mühsame Fahrt an. Doch bald erreichen wir ein kleines Flusstal, das leicht bergab und schattig verläuft. Kleine Gegenanstiege bereiten keine große Mühe. Zudem kommen wir in den Genuss, am Straßenrand eine Handvoll Elefanten beobachten zu können. Zwar sind es keine wildlebenden, aber immerhin! Gemütlich stehen die grauen Riesen in der Abendsonne und mampfen genüsslich Mais und sonstige grasige, heuige Spezialitäten in sich hinein. Kurz darauf erreichen wir den Abzweig nach Pai. Wir rechnen fest mit ein paar Unterkünften in den folgenden Kilometern, ist Chiang Mai doch nur gut 50 Kilometer entfernt und reiche Thai schwärmen an den Wochenenden ins Umland aus, um ihre Freizeit zu genießen. Und so dauert es auch nicht lange, bis die ersten Resort-Schilder auftauchen. Wir folgen einem etwa 500 Meter weit – schön gelegen, keine Frage. Nur leider noch nicht fertig. Für gut 50 Euro würden wir ein halbgares Zimmer mit zwei Betten bekommen, zwei könnten ja auf dem Boden nächtigen. Nein danke, so nötig haben wir es dann doch nicht, hier abzusteigen. Zurück an der Straße fällt uns noch ein sehr billig wirkendes Schild auf, bei näherer Betrachtung offenbaren sich aber leicht von der Straße zurückversetzt drei ganz kuschelige Steinbungalows. Ja, das passt. Die Matratze liegt im Raum auf den Boden, dort liegend kann man aus der riesigen Fensterfront in den angrenzenden Wald blicken. Sehr kuschelig. Fast wie eine „Afrika-Lodge“, bemerkt Franzi, nur eben nicht in Afrika. Der Herr des Hauses hat schon angekündigt, dass er auch für die abendliche Verpflegung verantwortlich zeichnet. Die Karte ist sehr übersichtlich, da sich aber ein grünes Curry darauf befindet, ist jede weitere Diskussion eh‘ hinfällig! „You can eat spicy?“, fragt er noch vorsichtig. Das „Yeeeees“ aus allen Kehlen zaubert ein Lächeln auf sein Gesicht und wenig später haben wir eines der leckersten Curries seit langem in den Schüsseln vor uns! Es ist gut gewürzt, keinesfalls zu scharf, einfach richtig gut! Dass es doch recht scharf gewesen sein muss, stellen wir am nächsten Morgen übereinstimmend fest…