Weil wir keinen Kompass haben, brauchen wir den Gegenwind

…ganz so ist es nicht, aber nachdem der Wind hier meist von Nord nach Süd bläst, können wir uns eigentlich kaum verfahren. Unseren tollkühnen Plan eine 1mm breite, graue Linie auf unserer Karte in Natur nachzufahren, kann der Besitzer des Campingplatzes gerade noch verhindern. „No, not good road, also not with mountainbike, big rocks there.“ Ja gut, dann kurbeln wir eben die Hauptstraße hoch, die dank der Nebensaison wenig befahren ist. Schnell sind wir einige hundert Höhenmeter über dem Wasser und genießen den Ausblick. Auf kurvenreicher Straße, auf und ab, geht es weiter bis . Der Wind und die Steigungen machen uns schnell klar, dass das heute kein kurzer Tag im Sattel wird. Argelès sur mer ist das Ziel, ein Badeort vor den Toren Perpignans.

Gegen Mittag rasten wir in einer kleinen Bucht mit kristallklarem Wasser. Baguette, Serrano-Schinken, Oliven und Wasser sättigen uns ausgezeichnet, ehe wir uns im frischen Meer die nötige Abkühlung für eine anstrengende Weiterfahrt holen. Einige Kilometer vor der französischen Grenze(Cerbère) fordern zwei 200m hohe Pässe einige Schweißperlen – der Wind sorgt dafür, dass wir erstens nicht zu schnell fahren und zweitens unsere Köpfe nicht platzen. Kaum haben wir Frankreich erreicht, müssen zwei Pain au chocolat gekauft werden. Das ist so genial lecker, das haben die Franzosen echt raus. Merci bien!

Der Blick in die Ferne verheißt neben einer bezaubernden Küstenlandschaft auch weitere Anstiege. An diversen Campingplätzen zucken die Hände an den Bremsen, aber das Wetter ist toll, jetzt kommt auch noch die Abendstimmung hinzu – wir machen weiter. Und so kommt es, wie es immer kommt, wenn man nicht aufhört zu treten: man erreicht das Ziel. In diesem Fall das erwähnte Argelès sur mer. Ein Touristenzentrum par excellence. Zunächst fragen wir noch nach einem Camping, da wir auf einer Parallelstraße zum Meer etwa 1km zurückversetzt fahren. Die Frau, die uns gerne Auskunft gibt, muss sich fast auf den Arm genommen vorgekommen sein: am Ufer erstrecken sich zig Campingplätze. Der eine geht quasi in den anderen über – dazwischen Mc Donald’s, KFC und Co. Wir entscheiden uns für einen kleinen **-Platz und werden für 11 Euro nicht enttäuscht. Eine heiße Dusche versöhnt stets für alle Strapatzen und 2 Teller Penne bereiten die Grundlage für einen lauschigen Abend mit Rotwein. Das Klima ist extremst angenehm. Es ist warm und trocken, so wie es im Allgäu nicht einen einzigen Abend im Sommer gibt. Wir nutzen die Gunst der Stunde und genießen die laue Nacht hier.

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